Mittwoch, 25. Februar 2015

Freude machen

Das allerschönste am Nähen ist für mich das Verschenken und die Freude derjenigen, die die Geschenke bekommen. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass an meiner Nähmaschine kaum etwas für mich ganz alleine entsteht.
Die Chance eine große Freude zu machen hatte ich am letzten Wochenende. Das nämlich war das letzte Wochenende einer äußerst spannenden Weiterbildung. Beide Trainerinnen waren anwesend und die Seminargruppe konnte sich gebührend bei ihnen bedanken und sie bis zu einem (hoffentlich baldigen) Wiedersehen verabschieden.


Verschenken wollten wir etwas Schönes und Praktisches, etwas, dass die beiden in ihren Seminaren auch wirklich nutzen können. Also habe ich Mappen erfunden, in die Flipchartmarker, Wachsmalkreisen und sonstige Werkzeuge zur Visualiserung in Seminaren einsortiert, transportiert und aufbewahrt werden können.
Schick fand ich die Idee, die Mappen auch irgendwie aufstellen zu können, um die Stifte bequem rausziehen zu können.




Die schönen Baumwollstoffe habe ich bei Mira ergattert und einmal mehr festgestellt, wie gefährlich es ist, einen so tollen Stoffladen nur 5 Minuten von zu Hause entfernt zu haben. Kompliziert war die Umsetzung der Mappen eigentlich nicht. Etwas aufwändig fand ich die 13 Täschlein für die einzelnen Stifte und es ärgert mich, dass sie etwas zu weit geworden sind und die Stifte beim Zusammenklappen der Mappen leicht rausrutschen. Stolz bin ich allerdings auf die Technik, die die beiden Seiten im aufgestellten Zustand festhält, eine kleine eingenähte Filzwurst ist der Trick und man kann sogar Pinnadeln hineinstecken.
Meine Liebslingstasche ist übrigens die für den Teebeutel - so ein Beruhigungstee nach einem langen Trainingstag kann wunder wirken, finde ich (und offenbar bin ich nicht die Einzige, die so denkt).

Das allererste Mal in meiner "Schneiderinnenkarriere" habe ich darüber nachgedacht, ein Nähwerk für mich selbst zu behalten. Das Verschenken war dann aber so ein schöner Moment, dass ich es nicht bereut habe, die Mappen aus der Hand gegeben zu haben. Fest steht aber, für mich (und sicher auch für meine Weiterbildungskommiliton/innen) wird es auch so eine Mappe geben.





Mittwoch, 18. Februar 2015

Schummelgeschenk

Ey, Katja, was ist das denn für ein Schummelgeschenk? fragt mich der Minineffe an seinem Geburtstag im Flur, wo er seine Geschenke nach meiner Ankuft direkt aus der Kiste mit der Aufschrift "Vorsicht, lebende Tiere" rauswühlt.
Drin verstecken sich ein kleiner Plüschdackel und ein gelbes Etwas mit bunten Punkten - das Schummelgeschenk.



Der Dackel: Verknallt hatte ich mich in Frido. Ein Hündchen, das nach dem kostenlosen Schnittmuster von Titatoni genäht werden kann. Der Plan war, einen bunten Hund zu nähen - sollte ja für's Kinderzimmer sein. Beim Wühlen in der Stoffkiste stieß ich aber auf den verfilzten Wollstoff, der früher mal eine Herrestrickjacke aus einem Second-Hand-Laden war. Prima für das Hundetier. Bisschen bunt sollte aber doch sein, deshalb haben die Unterseiten der Dackelohren bunte Punkte.


Der Dackel fühlte sich unter den Arm des Minineffen geklemmt gleich (ACHTUNG!) pudelwohl, durfte in sein Bett einziehen und spielt nun auch im Puppentheater tragende Rollen.


Hinter dem Schummelgeschenk verbirgt sich etwas Praktisches und für den Neffenblick nicht sofort Ersichtliches. Zum Geburtstag gab es von Mama und Papa nämlich ein Hochbett und damit in der Nacht Bücher, Spielzeug oder Stifte nicht den erholsamen Schlaf stören, sollten ein paar Taschen her. Geschneidert habe ich sie aus buntem Pünktchenstoff (keine Angst, kein Dackel musste seine Ohren dafür lassen) und roter Baumwolle.
Befestigt werden sie am Rausfallschutz mit Plastikdruckknöpfen, die angeblich im Dunklen leuchten.



Der erste Test zeigt, Bücher finden darin gut Platz und auch das Hundetier könnte theoretisch in der Tasche übernachten, wenn es im Arm des kleinen Herrchens nicht viel gemütlicher wäre.


PS: Dass der Neffengeburtstag zeitlich vor der Faschingsparty und Vollendung des Papageien liegt, weiß ja hier keiner. Aber wenn man nicht aus'm virtuellen Knick kommt, muss man die chronologische Richtigkeit eben vernachlässigen. 

Dienstag, 17. Februar 2015

Und nächstes Jahr, Katja, geh' ich als Vulkan ...

Pünktlich zu Fasching bin ich endlich mal wieder hier unterwegs. Schändlich vernachlässigt habe ich im letzten Jahr viel, viel zu viel ... auch das virtuelle Kreativtagebuch, auch das Kreativsein.

Gründe gab es dafür reichlich, die möchte ich nun aber endlich ein für alle Mal abhaken. Und wie ginge das besser als mit einer Kostümidee des Minineffen. So wie ich hier im letzten Jahr begonnen habe, steige ich nun einfach wieder ein und versuche es noch einmal ganz neu, mit mir und der virtuellen Welt.

Gewünscht hat sich der Neffe schon direkt nach der letzten Faschingsparty ein Papageienkostüm, weil er dann den Erzieherinnen im Kindergarten den ganzen Tag alles nachsagen kann, ohne dass sie schimpfen. Bunt sollte es sein, mit vielen Farben außer schwarz, pink und lila. Gesagt getan, möchte man meinen, war ja lange genug Zeit zum Überlegen, Materialkauf, Schnittesuchen oder -basteln und Loslegen.
Hah! Was wäre denn ein Nähwerk ohne Panik und Mitternachtsschicht???
Kaum etwas wert in diesem Hause.


Genäht wurde es aus zwei Kindershirts: aus einem wurde die Kaputze der Papageienkopf, in das andere wurden Flügel mit Federn (aus ollen T-Shirts geschnitzt) eingepasst, oben ein Schnabel und ein paar Papageienaugen dran, dazu rote Leggins, fertig ist die Laube.
(Dann muss man ja eigentlich auch nicht zwingend vor 21 Uhr am Vorabend der Übergabe beginnen, oder? NEIN, so schlimm war es diesmal ganz in Wirklichkeit nicht.)



Die Übermittlung, da für den Postweg schon zu spät, fand wieder in Berlin, diesmal beim konspirativen Treffen mit der Neffengroßmutter statt. Der Neffengroßvater (aka der Mathematikervater) hat das Kostüm dann  pünktlich an Ort und Stelle gebracht und dieses Foto beweist: Der Junge weiß einfach, was ihm steht.




Ich freue mich, wie verrückt über die Kinderfreude und die Aufregung vor der Party und ziehe meinen Hut vor dem Kostümplan fürs nächste Jahr: ein Vulkan.
Spätestens wenn der am Kind hängt, lesen wir uns hier wieder.