Mittwoch, 19. März 2014

Rettungsanker


Drei- bis viermal pro Woche muss der Lieblingsmann nun mit seinen Gehhilfen die vielen steilen Treppen aus der Dachgeschosswohnung nach unten und auch wieder hinauf steigen. Dass ich dabei viele Kilometer weit weg in meinem Büro hocke, macht mich ganz unruhig. Nicht, dass ich den Zweimetermann im Falle eines Falles auffangen könnte, aber mir wäre es doch wohler, ich könnte neben ihm gehen und die eine Krücke tragen, die beim Hinabsteigen nicht gebraucht wird.

Auch in der Wohnung ist es mit den beiden Krücken gar nicht so leicht. So richtig hin- und hertransportieren lassen sich nur leichte Dinge, die nach Möglichkeit einen Henkel oder ähnliches haben.





Damit alles etwas einfacher geht, ist dieser Umhängebeutel für den Lieblingsmann entstanden. Dabei habe ich festgestellt, wie wenig männliche Stoffe eigentlich in meinem doch nicht unbedeutenden Stoffvorrat zu Hause sind. Die Lieblingsfarben des Mannes sind grün und braun. Das habe ich zwar, aber nur so viel, dass ich hätte einen Puppenbeutel schneidern können. Zwei Stoffe gibt es, die extra für ihn angeschafft wurden, ein Fatquarter mit Fahrrädern aus dem mal endlich eine Handytasche entstehen soll und der sowieso zu klein für eine Umhängetasche wäre und ein grüner Stoff mit grinsenden Zebras - wird mal 'ne Schlafanzughose - aber damit kann man doch einen armen humpelnden Mann, der sich ohnehin mit seinen ewig weiten Jogginghosen und nicht zugebundenen Schuhen (geht ja auch nicht alleine) durch die Gegend schwingen muss, nicht losziehen lassen.

Gefunden habe ich noch blauen Cordstoff, lang genug um damit auch einen Träger zu gestalten und etwas Maritimes. Schließlich wohnen wir an der See. Für's Innenfutter habe ich noch ein bisschen braun-blau karierte Baumwolle aus der Stoffkiste gezogen. Richtig doll isses nicht, aber es erfüllt seinen Zweck.

Im Innenfutter gibt es eine kleine Extratasche in der sich Schlüssel und Geld oder Mobiltelefon verstecken lassen und die man mit Klett verschließen kann.



Die Besonderheit an der Tasche sind die beiden Schlaufen außen. Hier nämlich kann eine der Gehhilfen eingehängt werden. So bleiben beim Treppensteigen die Hände für das Geländer und die andere Krücke frei.


Sorgen mache ich mir auch weiter und der Mann ist verpflichtet, sich nach Ankunft in der jeweiligen Praxis und beim Eintreffen zu Hause wenigstens per SMS zu melden.




Montag, 17. März 2014

Ungewollter Ausnahmezustand

herrscht derzeit in unserem Haushalt . Weil der Lieblingsmann sich heldenhaft einem Einbrecher - der sich an einem Samstagvormittag (!!!) in unserer Wohnung herumtrieb und neben neben Kameras und Objektiven auch alle Kopien der lieblingsmannschen Doktorarbeit (zwei Laptops, ein USB-Stick in einem der Rechner, 1 Stick in der Arbeitstasche) einsackte - im wahrsten Sinne des Wortes hinterherstürzte und dabei die Treppe hinunterfiel, ist er nun, wie er selbst sagt, nicht krank sondern nur am Knie kaputt. Unterschenkelkopffraktur und Kreuzbandriss machen das rote Sofa im Arbeitszimmer zu seinem aktuellen Aufenthaltsort. An Einkaufen, Müll rausbringen, Kochen und viele andere Haushaltsdinge, die der Mann ansonsten ganz selbstverständlich und für mich und meine Fahrtzeiten äußerst bequem und praktisch erledigt, ist nun kaum zu denken. Entsprechend kommt katjagemachtes im Moment (und sicher auch noch eine ganze Weile) vor allem aus der Küche und eher nicht von einer Nadel.
Obwohl ich mich die letzten Jahre ganz ehrlich immer mehr darum gedrückt habe zu kochen, macht es mir ziemlichen Spaß in Rezepten herumzuwühlen, mich auf Blogs inspirieren zu lassen und ein bisschen auszuprobieren. Dass der Lieblingsmann immer voll des Lobes ist, tut natürlich auch sein übriges.
Die Pendelei, die Arbeit, Einkäufe, Aufräumarbeiten, Apothekenbesuche und Kocherei lassen allerdings sehr wenig vom Tag übrig, trotzdem hoffe ich doch, hier bald wieder das ein oder andere gehandwerkelte Stück vorzuführen.
Bis dahin "beeindrucke" ich euch mal mit dem Sonntagsfrühstück. Es gab (und das war zugegebenermaßen eine wohl eher egoistische Entscheidung) Blueberry Pancakes. Geschmeckt haben sie aber ganz wirklich allen.


Abgesehen vom kaputten Bein und einer kaputten Wohnungstür, hatten wir in der Einbruchssache aber ganz schön Glück im Unglück. Trotzdem der Täter Handschuhe trug, konnte er ziemlich schnell identifiziert - er hatte seinen eigenen Rucksack vor unserer Tür stehen lassen - und dann auch gefasst werden. Wir haben alles wieder - vor allem die Doktorarbeit, von der es jetzt selbstverständlich noch weitere Kopien gibt, an Verstecken, auf die ich hier auf gar keinen Fall eingehen werde ;o).

Die Spusi hat diesen Daumenabdruck gefunden - offensichtlich trug der Dieb Wollhandschuhe.



Montag, 3. März 2014

Faschingskostüm Teil 2

Neben dem kleinen gibt es auch noch einen großen Lieblingsneffen, der auch viele kreative Ideen hat, fetzige Sachen bastelt und hier als Ferienkind mit mir zusammen auch schon ganz tolle Dinge umgesetzt hat.

Sein Faschingskostümwunsch, der nun endlich doch konkret wurde, war: Pommes!
Ja nun, wie kann man das wohl angehen?  Gelbes Shirt? Gelbe Leggins? Ketchup?

Dass Leggins für den 9jährigen nicht die richtige Idee sind, wurde mir recht schnell klargemacht. Genäht habe ich dann also ein gelbes Shirt (bei dem mir erst als das Kind es anhatte auffiel, dass es 3/4 Ärmel hat) mit Ketchupapplikation - vorn und hinten- und einer kleinen Tasche, in der die vom Lieblingsmann ausgeschnittene und bemalte Pommesgabel steckt.




Untenherum trägt der Neffe eine Pumphose aus Sweatshirtstoff.



Erschreckenderweise musste alles schon in Größe 146 genäht werden und das Gruselige daran ist, dass es wirklich passt.Wunderbar finde ich dagegen, dass mit dem Kostüm der Geschmack und die Ideen des Kindes getroffen wurden.

Sonntag, 2. März 2014

Schlaf gut

Heute war ein spannender und richtig schöner Tag. Ziemlich kurzentschlossen fand die Kostümübergabe an den kleinen Hotzenplotz und seinen großen Bruder nun doch nicht auf dem Postweg sondern ganz persönlich statt. Getroffen haben wir uns dafür "auf halber Strecke" in Berlin.
Für die Neffenzwerge war es eine Überraschung und ihren Gesichtern nach zu urteilen, eine ziemlich gelungene.Der Hotzenplotzhut wurde sofort aufprobiert und wollte gar nicht wieder runter vom kleinen Jungenschopf.

Bewundert wurden alle Kostümteile und auch hier möchte ich den Rest meiner Basteleien nicht verschweigen. Dass so ein richtiger Hotzenplotz auch im Schlaf in der Rolle bleiben muss, habe ich hier ja schon einmal erwähnt. Rotgeringelt müsse dieses Nachtgewand sein und Schlafsocken gehörten ganz selbstverständlich dazu. Das habe ich aus den Angaben und der Modezeichnung gemacht:


Damit ganz klar ist, wessen Schlafanzug das ist, habe ich die Hotzenplotzzeichnung des Minineffen auf das Oberteil kopiert - wurde wiedererkannt!
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Der gesamte Schlafanzug sieht nun folgendermaßen aus:


Laut Aussage des Minineffen ist der Schlafanzug das Beste am ganzen Kostüm, weil keine anderes Kind so einen Schlafanzug hat und er nach Katja & Lieblingsmann riecht. Dank moderner Technik habe ich heute Abend auch schon Tragefotos gesehen und was soll ich sagen, am Kind sieht der Schlafanzug natürlich richtig prima aus.